Friday 24 November 2006

Jungle fever

Ich starte heute zu einer Tour nach Pauji (Hippieenklave an der Grenze zu Brasilien).... in 10 Tagen dann das naechste Update!

Thursday 23 November 2006

Wahlkampfnotizen

In Venezuela stehen die Praesidentschaftswahlen vor der Tuer (am 3.12.). Die Rhetorik des Regierungsteams um Chavez gleicht dabei immer mehr den kubanischen Revolutionsparolen (inklusive dem Slogan "patria o muerte"). Die Diktion des Praesidenten ist klar: Eine Stimme fuer ihn ist eine Stimme gegen den Teufel und gegen das Imperium. Auch die Schlussfolgerung ex negativo, dass eine Stimme fuer den Gegenkandidaten Rosales eine Stimme fuer den Teufel und fuer das Imperium (was auch immer das sei) ist, wird plakatiert. Chavez spricht davon, dass nach einigen Jahren der Initialisierung des revolutionaeren Prozesses nach den Wahlen ein 20jaehriger Transformationsprozess beginnen wird. Die Verfassung muesste natuerlich noch entsprechend angepasst werden, damit er als Revolutionsfuehrer das Projekt "Sozialismus des 21. Jahrhunderts" auch weiter leiten koennte und sich nicht staendig durch Wahlen oder aehnlichen Quatsch aufhalten lassen muss. Wahlen sind ja eigentlich auch gar nicht noetig, denn Chavez ist das Volk (sic!) und somit regiert das Volk ja sowieso. Die Wirklichkeit im Lande ist abseits der Parolen wesentlicher trister. Diese Woche bestaetigte eine neue Untersuchung der UN, dass in Venezuela beinahe 3 Millonen Menschen von weniger als 1$ pro Tag leben, weitere 7 Millionen von weniger als 2$. In einem Land mit 26 Millionen Einwohnern ist also beinahe die Haelfte unter der von der UN definierten Armutsgrenze. Fuer die wirklich Armen in Venezuela hat sich in den letzten Jahren so gut wie nichts geaendert.
Der Gegenkandidat Rosales hat es in den letzten Wochen tatsaechlich geschafft, die zerstrittene und schwache Opposition zu einen und gewinnt auf den letzten Metern kraeftig an Sympathie. Auf Seiten der Regierung verschaerft sich daher der Ton. In einem der staatlichen TV-Sender kann man studieren, was Propaganda heisst. In Diskussionsrunden wird eroertert wieso Chavez eigentlich so toll ist und per Videobeweis der Gegenkandidat der Luege ueberfuehrt. Die Werbepausen bestehen aus Werbespots fuer die Regierung und Warnungen vor dem Wegfall aller Sozialleistungen, falls die Opposition gewinnen sollte. Aufgelockert wird das Ganze dadurch, dass an den Wahlkampfstaenden nicht Infomaterial verteilt wird sondern singend und tanzend die Weisheit des Praesidenten gepriesen wird.
Seit dieser Woche sind die Wahlbeobachter der EU und der Jimmy Carter Stiftung im Land, um die Rechtmaessigkeit der Wahlen und des Auszaehlungsprozesses zu ueberwachen. Das Ergebnis am 3. Dezember wird wohl recht knapp ausfallen, es bleibt nur zu hoffen, dass beide Seiten das Resultat, wie im Wahlkampf versprochen, akzeptieren werden.... a ver

Monday 20 November 2006

Sonne und Verkehr


Das Wochenende stand im Zeichen von Sonne, Strand und Meer. Mit Ricardo, Alan, Miguel und Gabi (ist tatsaechlich ein sehr populaerer Name hier) gings nach Higuerote ca. 1,5h entfernt von Caracas, mit dem ueblichen Stau wurden es dann eher 3. In der Stadt hat sich diesbezueglich eigentlich nichts geaendert: Die Loecher in den Stassen sind ein bisschen groesser geworden, aber Hitze, Laerm und der wirklich wahnwitzige Verkehr sind wie frueher. An Caracas kann man recht gut beobachten, was passiert, wenn keine Verkehrsregeln mehr gelten und jede auch noch so schrottige Kiste rumfahren darf. Rote Ampeln werden hier prinzipiell ignoriert, auch wenn ein Polizeiauto daneben steht. An Kreuzungen fuehrt das dazu, dass im Endeffekt keiner mehr fahren kann (klassisches Deadlock!). Dieser Situation wird dann mit kollektivem Hupen begegnet. Die Masse an alten Autos ist ausserdem dafuer verantwortlich, dass an den unmoeglichsten Stellen eine Spur ausfaellt, weil zum Beispiel einem 30 jahre alten Chevrolet gerade mal wieder der Motor abgeraucht ist. An die stoische Geduld mit der die Leute das hier ertragen muss man sich erst wieder gewoehnen: Die Fahrt zum Kino (inkl. Pickup-Service fuer einen Kumpel) dauert hier 90 Minuten!!! Soviel zum Verkehr. Bilder zum Strand gibts auf flickr (jetzt ist der Zugang zu den Bildern auch auf Public gestellt).

Friday 17 November 2006

Gelandet

Nach stoerungsfreiem Flug bin ich gestern wohlbehalten in Caracas angekommen. Da die Hauptverbindungsbruecke zwischen dem Flughafen (am Meer) und der Stadt (hinter Huegeln) leider letztes Jahr zusammengebrochen ist, hat sich die Autofahrt ins Zentrum ueber zahllose Berge auf vier Stunden gestreckt (davon 2 in einem schoenen Stau in der Innenstadt). Die Reisestrapazen wurden dann bei Bier und Pabellon Criollo wieder relativiert... Mehr Fotos auf flickr (siehe Links)

Wednesday 15 November 2006

Countdown

¡Venezuela ya voy! Abflug morgen um 9.30h.
Alles weitere dann hier.
checkt www.superchevere.de für antiquarische Reiseberichte und Fotos.